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Alles begann mit einem Gewichtsproblem...

Anfangsjahre und Durchbruch

Die Geschichte von Tune beginnt 1988. Uli Fahl, der aus Südbaden stammt, lebt noch in München und arbeitet angestellt als Chemiker für einen Schmiermittelhersteller. Er ist 35, und an den Wochenenden fährt er mit seiner Frau zum Klettern in die Alpen. Mit dem Rad, genauer: auf Kettler Alu-Mountainbikes. Die sind Fahl zu schwer, er braucht die Kraft zum Klettern, nicht für den Weg dorthin. Und er fängt an zu experimentieren.

Er ersetzt alle Schrauben durch solche aus Aluminium und entwickelt gewichtsoptimierte Schaltwerk-Kits. Die kommen gut an, aber mehr Aufmerksamkeit erregt er in der Fachwelt mit dem superleichten Schnellspanner AC8. Wer etwas auf sich hält und das Gewicht seines Hardtails unter die kritische Marke von 13 Kilo drücken will, bestellt bei Fahl. 1989 kündigt der Tüftler seinen Job, hebt seine Firma aus der Taufe und zieht in den heimischen Schwarzwald um. Fahl stellt Leute ein, feilt, schraubt und entwickelt.

Umtriebiges Tüfteln

Naben und Laufräder werden immer wichtiger. Fahls Credo: „Die Laufräder sind die beste Art, Gewicht zu sparen. Durch die rotierenden Massen wirkt sich hier jedes Gramm Gewichtsersparnis besonders deutlich aus.“ Seine High-Tech-Naben, superleicht, aber stabil, sind denen der Konkurrenz voraus.

Billig waren Tune-Teile nie: In den Neunzigern kam man mit einem Keramiktretlager auf dem Markt, das 2900 D-Mark kostete und das Ergebnis einer Entwicklung für Jan Ulrich war. Aber die Kunde von der Edelschmiede im Schwarzwald macht die Runde. Fahl bringt die erste Nabe unter 100 Gramm auf den Markt, wird aber sofort wieder gestoppt. Die „Dezibel“ macht ihrem Namen alle Ehre und war mit ihrem maschinengewehrähnlichen Knattern zu laut für die Tour durch den ruhigen Wald. Wenn ihn das nicht auslastet, dann tobt sich sein düsentriebhafter Geist in Projekten aus, von denen klar ist, dass er nie einen Cent daran verdienen wird: Einem getunten Riese-Faltrad zum Beispiel, das er mit zwei Benzintanks und einer Turbine ausstattet, um auf ihm mit 70 Sachen durch die Berge des Schwarzwalds zu heizen. Der Rahmen brach irgendwann, die Leichtbauteile halten bis heute.

tune-Teile im Weltall

auf der Raumstation MIR

Vielleicht ist es diese legendäre Qualität, deretwegen Tune es sogar in den Weltraum bringt: Mitte der Neunziger entwickelt die Technische Universität München für die Raumstation MIR den Munich Space Chair, einen Klapptisch, dessen Fixiereinrichtung, ein überlanger Tune Schnellspanner, es Astronauten ermöglichte, mit beiden Händen exakt und konzentriert zu arbeiten, ohne davonzuschweben. Die Titan-Schnellspanner des Chairs stammen – von Tune.

10 tune-Fakten

1. Ulis erstes Mountainbike war ein Kettler Adventure S. Weil es zurück von den Kapverden nicht in den Flieger passte, ließ er es einfach dort.

2. Tune entwickelte speziell für den späteren Tour de France Sieger ein Tretlager das seine Initialien trug. Sie lauteten J.U.

3. Der 15-fache Deutsche Downhillmeister Marcus Klausmann fährt schon seit seinen Junioren-Zeiten Tune.

4. Tune hat ein Vierkant-Tretlager mit Vollkeramik-Kugellagern entwickelt. Es kostete 2.900 DM und ist damit bis heute wohl das teuerste Tretlager aller Zeiten.

5. Tune-Schmuck, unter anderem aus den Schalträdchen „Click“, war der Verkaufsschlager am Tune-Stand 1995 bei der Mountainbike-WM in Kirchzarten.

6. Uli Fahl wurde zum Casting vom Bully Film „Wickie und die starken Männer“ eingeladen. Die Castingfirma wollte Uli für die Rolle des alten „Urobe“ gewinnen.

7. Das Rohmaterial für einen Nabenkörper von 70g wiegt ca. 1kg.

8. Tune stellt als einziger Hersteller einen einteiligen Carbonsattel - den Skyracer - her. Durch den Wegfall der Klebestellen ist er besonders haltbar und extrem leicht.

9. Unser leichtestes Produkt war mit 0,4g der Speichenmagnet Pulsar.

10. Die ersten Tune T-Shirts waren mit „Hello“ auf der Brust und „Good Bye“ auf dem Rücken bedruckt.

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